RSC Erfurt ringt sich zum Heimsieg – 29:8 gegen ZSG Waltershausen

Am 1. November bebte die Ringerhalle in Erfurt.

Der fünfte Kampftag der Thüringer Landesliga versprach Spannung – und der RSC Erfurt hielt Wort.

Mit einem klaren 29:8-Erfolg über die ZSG Waltershausen setzte die Mannschaft ein deutliches Ausrufezeichen und festigte ihren dritten Tabellenplatz.

Schon vor Kampfbeginn war die Stimmung elektrisierend.

Die Zuschauer spürten:

Heute soll nichts anbrennen.

Doch gleich der Auftakt brachte einen Dämpfer. In der 42-kg-Klasse musste sich der junge Benjamin Seifert nach beherztem Beginn dem stark ringenden Linus Brühl durch Schultersieg geschlagen geben.

0:4 Punkte für Waltershausen – ein Weckruf für das Erfurter Team.

Im Schwergewicht sorgte dann Grigor Grigoryan für die erste Explosion in der Halle.

Der erfahrene Athlet diktierte den Kampf von Beginn an, sammelte Punkt um Punkt und gewann schließlich nach 3:24 Minuten technisch überlegen mit 17:2. Ein klares 4:0 für Erfurt – der Ausgleich war hergestellt.

Da Waltershausen die 55-kg-Klasse unbesetzt ließ, ging Edgar Kimmel kampflos als Sieger von der Matte.

Doch der Jubel wurde schnell von einem weiteren kampflosen Punktgewinn der Gäste in der 58-kg-Kategorie gedämpft – Zwischenstand 8:8.

Was dann folgte, war pure Dominanz des RSC. Roman Sufizada zeigte im 60-kg-Freistil ein nervenstarkes Duell.

Nach frühem Rückstand drehte er den Kampf mit sehenswerten Aktionen und legte seinen Gegner schließlich auf die Schultern – 4:0 für Erfurt.

Nur Sekunden später ließ Mustafa Ahmadi in der 65-kg-Klasse keine Zweifel aufkommen.

Nach nicht einmal einer Minute beendete er den Kampf durch Schultersieg – ein energischer Auftritt, der das Publikum aufriss.

Auch Tymur Smishko zeigte im 70-kg-Freistil eine herausragende Leistung.

In einem zunächst ausgeglichenen Kampf schien er kurz in Bedrängnis – sein Gegner hatte ihn im Stand am Bein fest im Griff, kein Ausweg in Sicht. Doch dann folgte der Moment, der die Halle zum Beben brachte: Mit einem blitzschnellen Rückwärtssalto befreite sich Tymur spektakulär aus der Zwickmühle!

Alle Erfurter sprangen auf, Jubel hallte durch die Halle. Beflügelt von diesem Gänsehautmoment drehte Tymur richtig auf, kämpfte mit purer Entschlossenheit weiter und gewann verdient mit 9:6 nach Punkten – eine taktisch reife und kämpferisch brillante Vorstellung, die zwei wichtige Mannschaftspunkte einbrachte.

Im anschließenden 75-kg-Duell stellte sich Bogdan Voronin einer echten Herausforderung.

Als begnadeter Freistiler traf er auf einen Gegner, der im klassischen Stil seine ganze Kraft und Härte in die Waagschale warf. Es ging von Beginn an hitzig und körperlich intensiv zur Sache. Doch Bogdan behielt die Ruhe, vertraute auf seine Erfahrung, seine Übersicht – und vor allem auf seine beeindruckende Technik.

Mit cleveren Bewegungen, präzisem Timing und taktischem Feingefühl fand er immer besser ins Duell. Punkt für Punkt arbeitete er sich heran und drehte den Kampf schließlich zu seinen Gunsten.

Am Ende stand ein knapper, aber verdienter 5:5-Punktsieg, der Erfurt den nächsten wichtigen Zähler bescherte – und Bogdans Klasse einmal mehr unter Beweis stellte..

Dann kam der Auftritt von Gagik Egiazarian, der das Publikum kaum Zeit zum Atmen ließ.

In nur 36 Sekunden schulterte er seinen Gegner Tom-Louis Trenker.

Zwei blitzschnelle Aktionen, pure Entschlossenheit – das war Ringen auf höchstem Niveau.

Auch Jeremy Näder überzeugte in der 90-kg-Klasse. Ruhig, konzentriert, technisch sauber – so sammelte er Punkt für Punkt und gewann verdient mit 7:0.

Ein klarer Punktsieg, der seine gute Form unterstrich.

Im 100-kg-Freistil rundete Birk Legler den Abend mit einem weiteren Schultersieg ab.

Nach nur etwas mehr als einer Minute stand der Heimsieg endgültig fest.

Mit 29:8 Punkten feierte der RSC Erfurt einen souveränen Mannschaftserfolg, der in dieser Deutlichkeit auch ein Zeichen an die Konkurrenz war.

Trotz der beiden kampflosen Abgaben zeigte das Team in allen Gewichtsklassen Entschlossenheit, Technik und Zusammenhalt.

Trainer und Fans waren sich nach dem Kampf einig:

Diese Mannschaft hat noch Potenzial nach oben.

Der dritte Tabellenplatz wurde gefestigt – und die Leistung macht Lust auf mehr.